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Benennung des Institutes nach D.W. Winnicott

Donald Woods Winnicott (1896 – 1971) war englischer Kinderarzt und Psychoanalytiker. Er ist ein eigenständiger Denker, der stets auf Unabhängigkeit bedacht war, sich gleichzeitig aber respektvoll mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds und den zeitgenössischen Weiterentwicklungen auseinandergesetzt hat.

Er ist nicht der Begründer einer eigenen Schule, seine Gedanken sind jedoch von bleibendem Wert. Beispielhaft sind hier seine Ausführungen über primäre Mütterlichkeit, wahres Selbst – falsches Selbst, das Stadium der Besorgnis, die Übergangsobjekte, den potentiellen Raum, die Objektverwendung, Paradoxien, Hass in der Gegenübertragung oder über die antisoziale Tendenz zu nennen.

Winnicott konnte sich auf ca. 60.000 Fälle stützen, die er als Arzt im Kinderkrankenhaus Paddington und in seiner eigenen Praxis untersucht und/oder behandelt hat. Er verstand sich als Psychoanalytiker, der die Psychoanalyse sowohl für Minderjährige als auch für Erwachsene anwandte.

Winnicott beschreibt die Wichtigkeit des äußeren Faktors der Realität, die er für die Entwicklung für genauso wichtig hält, wie die Bedeutung der inneren Welt der Repräsentanzen, Phantasien und Affekte. Begriffe aus dem Bereich der äußeren Faktoren sind bei Winnicott: ausreichend gute Mutter, fördernde und haltende Umwelt, spontane Geste, Übergriffe. Für die inneren Prozesse seien beispielhaft die Illusionierung, der Erwerb der Fähigkeit zur Besorgnis oder die Fähigkeit zum Alleinsein im Beisein der Mutter genannt.

Die Erkenntnis, dass Widersprüche oft nicht aufgelöst werden können, sondern hingenommen werden müssen, ist eine weitreichende Annahme von Winnicott, die zunehmend in ihrer Bedeutung anerkannt wird. Berühmt ist die widersprüchliche Feststellung Winnicotts, dass es so etwas wie ein Baby nicht gebe. Damit leugnet er nicht die Existenz von Säuglingen, betont aber gleichzeitig ihre völlige Abhängigkeit von der Mutter und die besonders prägende Kommunikation. Die Anerkennung von nicht auflösbaren Widersprüchen ist nach Winnicott entscheidend dafür, ob ein Kind im Laufe seiner Entwicklung in der Lage ist, seine Selbstmächtigkeit (Omnipotenz des Selbst) aufzugeben zu Gunsten einer Anerkennung von getrennten Menschen mit eigenen Rechten und Interessen. Das Spiel gehört zum Bereich der Paradoxien ebenso wie Kreativität und Kultur, die Winnicott mit dem Begriff „Potentieller Raum“ zusammenfasst. Aus diesem Raum der Koexistenz von Widersprüchen entstehen Lösungsansätze.

Winnicott war eindeutig darin, dass geschlossene Systeme, die keine persönlichen Entdeckungen und Neuorientierungen zulassen, schädlich sind. Er wandte sich in konstruktiver Absicht zornig gegen jeden Dogmatismus, damit jeder mit seiner eigenen Denkweise und Sprache neue Entdeckungen machen kann. Mit dieser Methode, Psychoanalyse und ihre Anwendungen neu zu entdecken, zu vertiefen und weiterzuentwickeln, sie auf verschiedene Altersgruppen und das soziale Feld anzuwenden, ist für unser Institut ein integrierendes Programm gegeben.